Man könnte meinen, ein Mensch aus der Steinzeit hätte dieses Kunstwerk geschaffen. Es trägt den Titel „Schalen unter Schalen“, angelehnt an die prähistorischen Schalensteine, die überall in den Alpen zu finden sind. Auch auf den Übergangswegen, die seit Urzeiten vom Süden über die Jöcher nach Vent führen. Dabei handelt es sich um Felsen oder Steine, in denen menschengemachte Vertiefungen in Form von Schälchen herausgearbeitet wurden. Die Wissenschaft rätselt über die Bedeutung der Schalensteine und ihre Funktion. Waren es Opferschälchen oder zeigen sie astronomische Himmelsbilder? Wurden darin Feuer entfacht, um über die Distanz zu kommunizieren? Vielleicht hatten sie gar keine spezielle Funktion, sondern entstanden als Kulturleistung, sozusagen als Kunstwerke. So wie die Findlinge auf Barteb‘ne, in welche die Künstlerin Erika Inger halbkugelige Vertiefungen eingearbeitet hat. Was werden die Menschen in ein paar Jahrtausenden wohl rätseln über die Bedeutung dieser Schalen?
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